Schon lange einmal wollte ich den „Weg der Entschleunigung“ gehen. Innerliche, unbewusste Hoffnung auf die Erfüllung dieses Versprechens – endlich Entschleunigung zu finden – in dieser Welt die sich immer schneller dreht – das macht (mir zumindest) richtig Lust und weckte meine Neugierde auf diesen Weg im Mühlviertel. Es ist ein weiterer Pilgerweg im Mühlviertel, den ich nun mit euch gehen möchte. Den Johannesweg bin ich mittlerweile schon zu jeder Jahreszeit gegangen, den Granitpilgerweg haben auch schon viele kennengelernt. Es fehlt mir unter den großen Pilgerwegen im Mühlviertel noch dieser „Weg der Entschleunigung“.
Das Mühlviertel hat wirklich die Kraft zu entschleunigen – schon alleine die Höhenmeter bremsen uns in unserer schnellen „Fahrt durchs Leben“. Da es im Mühlviertel einen Hügel nach dem anderen gibt, ist es eine abwechslungsreiche Tour, die einmal bergauf und dann wieder bergab geht. Dieses „kurvige“ Terrain wird uns aber auch wieder in eine Eigenschwingung bringen – in unsere Schwingung. Wir werden uns bergauf nicht überfordern und bergab nicht stolpern, weil wir unser Tempo finden werden. Wir werden uns nicht antreiben lassen, sondern ganz im Gegenteil – wir lassen uns treiben. Nicht auf den Wellen des Meeres, sondern auf den sanften großen Wellen des Mühlviertels!
Mystik – Gotteserfahrung im Alltag und in der Natur – wartet quasi hinter jeder Ecke. Die Natur des Mühlviertels erzählt Dir unterwegs Geschichten – vielleicht auch Geschichten über Dich. Jedenfalls werden wir viel Zeit zum Zuhören haben, denn wie immer gilt die Pilgerregel von mir: „…wenn wir gehen schweigen wir, und wenn wir schweigen gehen wir…“. Natürlich freu ich mich auch schon wieder auf die Gespräche mit euch in den Pausen und an den Abenden. Aber das Schweigen ist mir – und auch den allermeisten von euch – heilig. Und an das glaube ich: „Was Dir heilig ist, heilt Dich!
Euer Pilgerhirte Martin